Projekte

SCOLA - Smart Collaboration for Industrial Applications

Projektstart: 01-09-2016

Projektende: 30-11-2018

Kategorien:

  • Computer-Supported Cooperative Work
  • Human-Computer Interaction

Motivation

Als Motivation für das von Thomas Neumayr gemeinsam mit unserem ehemaligen Kollegen Hans-Christian Jetter geleitete Forschungsprojekt SCOLA (Smart Collaboration for Industrial Applications) diente uns die immer stärker verbreitete Digitalisierung der Arbeitswelt und die damit einhergehenden Anforderungen an Arbeitskräfte. Vielmals werden komplexe Aufgabenstellungen nur dann gut bewältigt, wenn sie von eingespielten Teams in unterschiedlichsten Konstellationen bearbeitet werden, die stets möglichst optimal von Informations- und Kommunikationstechnologie unterstützt werden sollten. Kollaborationsprozesse spielen dabei eine wichtige Rolle bei der Effektivität und Effizienz, aber auch bei der Zufriedenheit der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die diese Aufgabenstellungen bearbeiten. 

Ausgangslage

Um uns zunächst einen Überblick über typische Vorgehensweisen im Kontext von industrieller Team-Zusammenarbeit zu verschaffen, führten wir Gespräche mit mehreren Unternehmen und beobachteten Teams direkt bei Planungs- und Review-Meetings. Dabei konnten wir bereits einige Einflussfaktoren erkennen, die möglicherweise einen negativen Einfluss auf das Kollaborationserlebnis hatten (bspw. die schlechte Integration verschiedener Interaktions-Geräte, wie etwa das persönliche Smartphone, in das gemeinsame Setting eines Meetings). In allen Meetings fanden wir außerdem eine Mischung aus remote zugeschaltenen Teilnehmern und in einem Meetingraum versammelten Personen vor, was von den damaligen Meetinglösungen in Hard- und Software oft nicht optimal unterstützt wurde (was mitunter bis heute noch so ist). Dieses Setting, das wir später in Anlehnung an Hybrid Meetings als "Hybrid Collaboration" definierten, sollte wenige Jahre später im Zuge der Corona-Krise zu einem der de-facto Standardfälle der professionellen (und häufig auch privaten) Kollaborationen werden. 

Benutzerstudie

Um die vorgefundene Beschaffenheit dieser Form der Zusammenarbeit näher zu studieren, simulierten wir in unserem Labor mit sechs Teams zu je vier Personen kooperative und kollaborative Sitzungen. Zwei der Teilnehmer jedes Teams arbeiteten dabei auf mehreren Tablets und einem 84-zoll-großen Touchscreen mit zwei weiteren Personen, die jeweils alleine an einem Rechner in anderen Räumen untergebracht waren an einer komplexen Problemstellung zusammen. Neben ausführlichem Mitspeichern (Logging) der Interaktionen und Audio/Videoaufzeichnungen der Zusammenarbeit, wurden auch Gruppeninterviews mit den Teilnehmern und Teilnehmerinnen geführt.

Ergebnisse

Die Erkenntnisse aus der Analyse dieser Sitzungen gipfelten zu Projektende im Formulieren eines Frameworks, das es ermöglicht vielfältigste hybride Kollaborationssitzungen präzise zu beschreiben und zu analysieren. Das sog. Domino-Framework mit der ausführlichen Definition dieser neuartigen Form von Kollaboration wurde bei der ACM-Konferenz CSCW 2018 in Jersey City vor den Toren New Yorks präsentiert und der Beitrag erhielt einen Best-Paper-Award und wurde schließlich im Journal PACM HCI publiziert. Die gewonnenen Erkentnisse und Vorarbeiten aus dem Projekt SCOLA waren eine wichtige Grundlage für die Kooperation mit Microsoft im Zuge des Microsoft Productivity Research Grants im Projekt "Supporting Hybrid Collaboration for the Teams of Tomorrow". 

Publikationen

T. Neumayr, H. Jetter, M. Augstein, J. Friedl and T. Luger,"Domino: A Descriptive Framework for Hybrid Collaboration and Coupling Styles in Partially Distributed Teams",Proceedings of the ACM on Human-Computer Interaction,vol. 2,no. 128,2018,doi: https://doi.org/10.1145/3274397.

T. Neumayr, M. Augstein and H. Jetter,"Phases and Success Criteria of Collaboration in the Ubiquity Era",in Proceedings of the 15th International Conference on Advances in Mobile Computing and Multimedia,Salzburg, Austria,2017,pp. 201-205.

Leitung

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Thomas Neumayr

Mitglieder

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Hans-Christian Jetter

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Judith Friedl

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Thomas Luger

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Mirjam Augstein

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Josef Altmann

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Werner Kurschl

Fördergeber