Projekte

CIvolunteer

Projektstart: 01-01-2023

Projektende: 31-12-2025

Kategorien:

  • Human-Computer Interaction
  • Computer-Supported Cooperative Work
  • Personalization

Freiwilliges Engagement von Bürger*innen ist ein unverzichtbarer, tragender Grundpfeiler kritischer Infrastrukturen (KRITIS) wie Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Gesundheits- und Sozialwesen sowie Lebensmittelversorgung. Mehr als 46% der Österreicher*innen sind freiwillig tätig, doppelt so viel wie im EU-Schnitt, mit einem wöchentlichen Arbeitspensum von 14,7 Mio Stunden – davon mehr als 5,8 Mio für KRITIS (z.B. Einsätze bei Hochwasser, Ernten, Krisenhotlines, Impfstraßen und Pflegebereich). KRITIS, die von freiwilligem Engagement abhängen, sind für ganz Österreich von fundamentaler Bedeutung. Eine mangelnde Tragfähigkeit des Freiwilligensektors durch Rückgang, Überlastung oder Ausfall freiwilligen Engagements wenn Freiwillige selbst zu Hilfebedürftigen werden, würde nicht nur die Versorgungsqualität in Nicht-Krisenzeiten gefährden, sondern vor allem auch im Krisenfall eine Aktivierung und Koordination der „besten Kräfte“ nicht mehr gewährleisten. Die Tragfähigkeit des Freiwilligensektors wird allerdings durch den demographischen Wandel, insbesondere aber auch durch den tiefgreifenden gesellschaftlichen Struktur- und Motivwandel im Sinne einer Individualisierung und Pluralisierung der Gesellschaft massiv gefährdet.

Das Projekt »CIvolunteer« (Critical Infrastructures Powered by Volunteers) trägt diesen zentralen Herausforderungen Rechnung, indem eine digitale Plattform zur zielgesteuerten und kompetenzbasierten Vernetzung und Bündelungvon freiwilligem Engagement über NPO-Grenzen hinweg geschaffen werden soll, sodass Ziele und Kompetenzen von Freiwilligen mit den Tätigkeitserfordernissen zur Stärkung von KRITIS synergetisch abgestimmt werden können. Eine derartige Professionalisierung freiwilligen Engagements durch eine adäquatedigitale Transformation schafft die Basis, um die Tragfähigkeitdes Freiwilligensektors auch zukünftig sicherzustellen und so eine nachhaltige und umfassende Stärkung freiwilligenabhängiger KRITIS zu gewährleisten.

Als zentrales Ergebnis werden erste zentrale, praxisnahe Showcases prototypisch in einer web-basierten, mobilen Plattform umgesetzt, komplettiert durch die Erforschung der konzeptionellen Voraussetzungen und technischen Rahmenbedingungen sowie einem entsprechenden Geschäftsmodell zu deren Nutzbarmachung für freiwilligenabhängige KRITIS. Der methodische Ansatz folgt dem »Human Centered Design Approach«, indem das Projektergebnis unter Einbeziehung der Endbenutzer*innen kontinuierlich konkretisiert wird, wobei Nachhaltigkeit und adäquate Evaluierung in Kooperation mit dem Bedarfsträger und mit über LoIs assoziierte NPOs aus unterschiedlichen KRITIS-Bereichen mittels Benutzerstudien sichergestellt werden. Das Konsortium vereint ein breites Spektrum interdisziplinärer Kompetenzen aus Wirtschaft und Wissenschaft mit anwendungsnahem Wissen von Bedarfsträger und NPOs, im Besonderen aber auch von Bürger*innen und Communities aus dem informellen Freiwilligensektor, die als Bedürfnisträger und Ideen-/Lösungsbringer fungieren.